Die Arbeitsgruppe "Demokratie für Kuba" wurde 2003 in Berlin gegründet.Wir setzen uns für die Freilassung der politischen Gefangenen und für die Unterstützung der kubanischen Opposition ein Christliche Befreiungsbewegung /Movimiento Cristiano Liberación

Mittwoch, 29. Juli 2015

Diese Art von Annäherung ist wieder ein falsches Signal.

Der deutsche Aussenminister besucht Kuba

Steinmeier wirbt für Reformen

Frank-Walter Steinmeier ist der erste bundesdeutsche Außenminister, der Kuba besucht. Bei seinem Treffen mit Staatschef Raúl Castro ermutigte er Havanna zu weiteren Reformen. Er habe den Eindruck, in Kuba werde Neues gewagt, sagte der SPD-Politiker.


                                     Wandel durch Annäherung? 



"Die kubanische Opposition braucht moralische Unterstützung, die internationale Anerkennung ihre Legitimität..."

http://demokratie-fuer-kuba.blogspot.de/p/das-meer-ist-unsere-mauer.html

Rückblick einer Annäherung?

 Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder traf Fidel Castro 1999 in Rio de Janeiro. Foto: dpa
abendzeitung-muenchen.de
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder traf Fidel Castro 1999 in Rio de Janeiro.Foto: dpa


Am 7. Dezember 2000 erklärte die Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul  (Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)vor der Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Aufnahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit Kuba: ‚Mein Besuch in Kuba im Mai dieses Jahres und die Aufnahme der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit mit dem Land zeigen bereits positive Wirkungen.’


Juni 2013: hielt sich Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, zu politischen Gesprächen auf Kuba auf.

"Das ist unser Signal hier in Kuba, als Bundesrepublik Deutschland zu sagen: Schaut euch doch mal an, wo wir gemeinsame Interessen haben, etwa im Klimaschutz mehr zusammen zu machen - und damit eine Ära zu beenden, und nach zehn Jahren ohne offizielle Entwicklungszusammenarbeit eine neue Ära einzuleiten."

 "Grundsätzlich werde die Bundesregierung weiterhin einen besonderen Schwerpunkt auf Themen wie Menschenrechte und Pressefreiheit legen, sagte Beerfeltz weiter. Trotzdem sehe er nun Chancen für eine Annäherung: "Man muss sehen, dass Kuba auch nach den letzten Berichten von Amnesty International keinen einzigen politischen Gefangenen mehr hat."

Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit


Entwicklungszusammenarbeit vor Wiederbelebung

Vorsichtige Annäherung ?

Im schwer belasteten deutsch-kubanischen Verhältnis zeichnet sich eine Annäherung ab. Die seit Jahren eingestellte Entwicklungskooperation wird möglicherweise bald vorsichtig wiederbelebt. Das sagte Staatssekretär Beerfeltz der ARD.

Von Martin Polansky, ARD-Hörfunkstudio Mexiko-Stadt


Über Havanna wehte Berliner Luft

Es ist die Geschichte einer verlorenen Liebe. Das sozialistische Kuba pflegte enge Beziehungen zur damaligen DDR. Heute ist das Verhältnis zwischen Berlin und Havanna merklich abgekühlt.

Interview :Die Sicht der Exil-Kubaner auf Steinmeiers Besuch

Audio Die Sicht der Exil-Kubaner auf Steinmeiers Besuch

 


Interview "Der deutsche Außenminister hat uns sehr enttäuscht"(20.07.2015)

                 Jorge Luis García Vázquez im Gespräch mit Thielko Grieß

                 Deutschlandfunk

Jorge Vázquez kam Anfang der 80er Jahre als Dolmetscher für kubanische Vertragsarbeiter in die DDR. Später wurde er ausgewiesen, weil er die Spionage für den kubanischen Geheimdienst verweigert und Informationen über die Ausreise eines kubanischen Musikers eingeholt hatte. Es folgten Haft im Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, Ausweisung nach Kuba, Berufsverbot, Kontrolle und Gängelung durch die kubanische Polizei. Später wurde er aus Kuba ausgewiesen. Heute lebt er in Berlin, führt Besuchergruppen durch das ehemalige Gefängnis in Hohenschönhausen und arbeitet auch als Journalist.

Die Botschaftseröffnung der USA in Havanna bezeichnete Vázquez im DLF als "wichtigen Schritt für beide, die Ära der Konfrontation zu beenden". Solange die Brüder Castro noch am Leben sind, sei es noch ein weiter Weg. Raul Castro sei als Mitbegründer der Geheimpolizei für eine Repressionswelle zuständig, die bis heute andauere. Die neue Taktik des jüngeren Bruders sei es, Oppositionelle nicht mehr Jahre, sondern nur noch Wochen festzuhalten. Trotzdem seien nach Berichten von Oppositionsgruppen 2014 noch mehr als 8.000 Personen aus politischen Motiven festgenommen worden.

Von Besuch des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Kuba hatte sich Vázquez mehr erhofft. Er sagte, Steinmeier hätte zumindest einen Abgesandten mit kubanischen Oppositionellen sprechen lassen können. "Der Außenminister hat viele von uns sehr enttäuscht", so Vázquez. Dahinter stecke aber keine Feigheit, sondern politisches Kalkül.